Green Bay Packers starten 2025 mit 2-0 – starker Auftakt trotz Schlüsselverletzung

Green Bay Packers starten 2025 mit 2-0 – starker Auftakt trotz Schlüsselverletzung

2-0-Start: Defense dominiert, Offense effizient

Ein perfekter Start, zwei Siege gegen Playoff-Teams des Vorjahres und eine klare Identität: Die Green Bay Packers haben nach zwei Wochen ein Ausrufezeichen gesetzt. Auf das 27:13 gegen die Detroit Lions im Lambeau Field folgte in der kurzen Woche ein 27:18 bei den Washington Commanders am Donnerstagabend. Es sind nicht nur die Ergebnisse, sondern die Art, wie dieses Team auftritt: aggressiv in der Defense, zielstrebig in der Offense.

Der Ton kommt von der Verteidigung. Neuzugang Micah Parsons, als reiner Edge und in variablen Fronts eingesetzt, zerstörte Washingtons Protection immer wieder. Sechs Pressures allein gegen Rookie-Quarterback Jayden Daniels sprechen für den Einfluss des Pass-Rushers, der nach dem Spiel sinngemäß sagte: Liefert die Offense 20 Punkte, erledigt die Defense den Rest. Genau danach sieht es bislang aus: Das Tackling sitzt, die Front gewinnt die Line of Scrimmage, und die Coverage dahinter ist diszipliniert. Besonders auf Drittversuchen wirkt die Unit sortiert, die Passfenster sind klein, die Passwege eng.

Offensiv hält Jordan Love das Ganze zusammen. Gegen Washington standen am Ende 404 Gesamt-Yards, und die Drives hatten Struktur: frühe Rhythmuswürfe, klare Reads, Play-Action, wenn die Box enger wurde. Love verteilt den Ball geduldig und vermeidet riskante Fenster, wenn es nicht sein muss. Das Timing auf Out-Routes und Crossers passt, die Protection hielt in den entscheidenden Momenten stand. Und: Wenn ein Matchup funktioniert, bleibt die Offense konsequent dabei.

Das gilt auch für Tight End Tucker Kraft, den Breakout-Spieler der Woche. Sechs Catches, 124 Yards, ein Touchdown – aber noch wichtiger: Yards nach dem Catch. Kraft suchte nach dem Kontakt nicht den Seitenausgang, sondern den zusätzlichen Meter. In Abwesenheit eines klaren Slot-Ankers übernahm er phasenweise die Rolle des Kettenmovers. Seine Einsätze aus unterschiedlichen Alignments (Inline, Wing, Slot) öffneten LaFleur zusätzlichen Spielraum für Motion und Misdirection.

Die zweite positive Personalie: Christian Watson bleibt an Bord. Der Wideout und das Team einigten sich auf eine einjährige Verlängerung über 13,25 Millionen Dollar. Das ist ein Signal, dass die Packers die Waffen um Love stabil halten wollen – flexibel genug, um 2025 auf Kurs zu bleiben, ohne sich langfristig die Hände zu binden.

Wer Green Bay in den vergangenen Jahren skeptisch sah, verwies oft auf die Bilanz gegen Top-Gegner. Genau dort setzt der neue Start an. Zwei klare, kontrollierte Auftritte gegen physische Defenses, dazu wenig Chaos am Ende der Spiele. Das wirkt reifer, abgeklärter. Die Balance stimmt: explosive Plays sind da, aber nicht erzwungen; die Defense generiert negativen Raumgewinn für den Gegner, ohne dabei übermäßig zu blitzen.

  • Identität: Pass-Rush dominiert, Coverage hält eng – das entlastet die Offense.
  • Jordan Love: ruhig im Pocket-Management, sauberes Timing, wenige Fehler.
  • Tucker Kraft: verlässliche Mitte des Feldes, physisch nach dem Catch.
  • Kaderstabilität: Watsons Einjahresdeal schafft Planungssicherheit.
Was die Verletzung von Jayden Reed bedeutet – und wie Green Bay reagiert

Was die Verletzung von Jayden Reed bedeutet – und wie Green Bay reagiert

Der Dämpfer am perfekten Auftakt: Jayden Reed hat sich gegen Washington das Schlüsselbein gebrochen. Matt LaFleur bestätigte, dass der Receiver „eine Menge Zeit“ verpassen wird – eine Rückkehr wird erst in der zweiten Saisonhälfte erwartet. Bitter: Schon die Preseason verpasste Reed größtenteils wegen einer Fußverletzung. Der Ausfall trifft Green Bay in einem sensiblen Bereich, denn Reed ist mehr als nur ein weiterer Passfänger.

Reeds Wert liegt in der Vielseitigkeit. Er ist der Spieler für Jet-Motion, Orbit-Shifts und die schnellen Option-Routes aus dem Slot. Er zwingt Defenses, horizontal zu reagieren – und genau daraus entstehen vertikale Chancen. Ohne ihn verliert die Offense einen Taktgeber, der Linebacker in Bewegung setzt und Safetys stresst. Das verändert auch die Struktur bei Early Downs.

Wie reagiert Green Bay? Erstens mit Personal-Paketen. Mehr 12-Personnel (zwei Tight Ends) ist der naheliegende Hebel, wenn Kraft so zuverlässig bleibt. Das verschiebt die Stärke des Passspiels etwas in die Mitte des Feldes, öffnet aber gleichzeitig die Außenlinien für isolierte 1-gegen-1-Duelle – wo Watson mit seiner Größe und Geschwindigkeit Vorteile hat. Zweitens mit klaren Gestaltungsaufgaben für die Tiefe des Receiver-Rooms: zusätzliche Snaps, definierte Routenbäume, weniger „Alles-kann-alles“, mehr Rollenprofil.

Drittens wird das Run-Game wichtiger, auch wenn die Packers zuletzt vor allem durch die Luft überzeugten. Kein Team will gegen eine Einbahnstraßen-Offense spielen. Selbst wenn der Rushing-Output statistisch nicht glänzt, reichen effiziente Early-Down-Runs, um Play-Action glaubwürdig zu halten. Die Line spielt physisch genug, um Second-and-Medium zu erzwingen – genau die Down-and-Distance, in der Loves Rhythmuswürfe am besten aussehen.

Defensiv ist die Frage: Hält die Effizienz? Parson’s Präsenz verändert Protection-Pläne des Gegners, was Kollegen Eins-gegen-eins verschafft. Aber eine Saison ist lang. Rotationen in der Front, frische Beine in der zweiten Halbzeit und saubere Kommunikation in der Coverage werden darüber entscheiden, ob das Niveau bleibt. Bisher fällt positiv auf: wenig Missed Tackles, kaum busted Coverages, klare Hebel bei Third-and-Long.

Matt LaFleur betonte nach Woche zwei, sein Team habe zwei physische Gegner kontrolliert. Das stimmt – und man sieht es an der Spielkontrolle: Ballbesitzphasen ohne Hektik, sinnvolle Timeouts, keine wilden Improvisationen in der Two-Minute-Drill. Genau solche Details trennten die Packers im Vorjahr von der Spitze. Der Start 2025 wirkt erwachsener, weniger schwankend, und das trotz kurzer Woche zwischen den ersten beiden Spielen.

Die große Unbekannte bleibt die Belastungssteuerung. Kurze Pausen, Reisen, dann die unvermeidlichen Divisionsduelle – irgendwann kommen die wahren Stresstests. Mit Reeds Ausfall schrumpft der Fehlerspielraum in engen Spielen; Red-Zone-Effizienz und Third-Down-Quoten werden noch wichtiger. Der Plan ist erkennbar: Defense setzt den Ton, die Offense nimmt, was der Gegner hergibt und punktet konstant über 20. Wenn dieses Profil hält, ist Green Bay nicht nur ein Frühstarter, sondern ein ernstzunehmender Kandidat im Norden der NFC.

Bis dahin zählt jedes Detail. Saubere Special-Teams-Snaps, disziplinierte Penalties, Ball Security – die leisen Faktoren, die knappe Spiele kippen. Der 2-0-Start ist ein Polster, kein Freifahrtschein. Aber er zeigt: Dieses Team hat Antworten auf Fragen, die es im Vorjahr noch offen ließ.