Am Freitag, dem 10. Oktober 2025, verkündete das Norwegische Nobelkomitee in Oslo, dass María Corina Machado, 57‑jährige Oppositionsführerin der venezolanischen Plattform Unitaria, den Nobelfriedenspreis 2025 erhalten wird. Die Laudatio, gehalten von Berit Reiss‑Andersen, betonte ihr "unermüdliches Engagement für demokratische Rechte des venezolanischen Volkes". Die Nachricht schlug weltweit ein wie ein Blitz – vor allem, weil Machado sich seit ihrer Disqualifikation von den Präsidentschaftswahlen 2023 in heimlicher Lage in Venezuela befindet.
Seit Präsident Nicolás Maduro Moros das Land 2013 übernahm, haben sich Wirtschaft und Menschenrechte drastisch verschlechtert. Die Vereinigten Nationen schätzen, dass seit 2015 rund 7,1 Millionen Venezolaner ihr Heimatland verlassen mussten – ein Rekord, der den größten Flüchtlingsstrom in Südamerika markiert. Laut UNHCR‑Daten vom 30. September 2025 liegt die Armutsquote bei satten 95 % und die Hyperinflation erreichte zwischen 2016 und 2020 Spitzen von 2 Millionen %. Die OAS meldete am 15. Januar 2025 12 847 politische Gefangene und 417 außergerichtliche Tötungen im Vorjahr.
Der Preis wurde um 11:00 Uhr CET (10:00 GMT) im Oslo angekündigt – traditionell am zweiten Freitag im Oktober. In einer Stunde‑langen Live‑Übertragung betonte Reiss‑Andersen, dass Machado „seit über einem Jahrzehnt gewaltlosen Widerstand leistet“. Der offizielle Text nennt ihre Rolle bei der Koordination der größten Wahlbeobachtungsmission des Landes bei der Rückrufabstimmung 2004 und ihr Gründungswerk Súmate, das 2002 in Caracas entstand.
Venezuelas Außenminister Yván Gil Pinto brandete sofort Gegenreaktion ein: „Diese politische Einmischung verletzt die Souveränität Venezuelas.“ Der Kommentar kam um 13:15 VET, kurz nach der Ankündigung. Im Gegensatz dazu gratulierte der EU‑Botschafter Javier Naranjo Ureña um 14:30 CET und wies darauf hin, dass die Auszeichnung den internationalen Druck auf das Regime verstärken könne. CNN‑Analyst Brian M. Todd erklärte live aus Atlanta, dass die Nobelentscheidung ein „Signal an autoritäre Regime weltweit“ sei.
Machados Fähigkeit, trotz staatlicher Unterdrückung Millionen von Bürgern zu mobilisieren, war bereits bei den Vorwahlen 2023 sichtbar, als etwa 7,5 Millionen Wähler an den Urnen teilnahmen. Die Opposition nennt das Nobelpreis‑Signal einen „Moralboost“, der die Gefahr einer neuen Generation von Aktivisten mindern könnte. Experten wie Dr. Carolina Pérez von der Universität Caracas argumentieren, dass internationale Anerkennung die Verhandlungsmacht im nächsten UN‑Menschenrechtsrat‑Meeting im Dezember stärken wird.
Der eigentliche Empfang des Preises in Oslo ist noch ungewiss, weil Machados Aufenthaltsort straff geheim gehalten wird. Ihre Rechtsvertretung bestätigte jedoch, dass sie das Ergebnis „mit Demut und neuer Entschlossenheit“ annehmen wird. Beobachter vermuten, dass das Nobelkomitee mit seiner Entscheidung gezielt eine Plattform für zukünftige Friedensverhandlungen zwischen der Opposition und dem Maduro‑Regime schaffen möchte. Parallel dazu plant das OAS‑Komitee, im Januar 2026 eine Sonderkonferenz in Panama City zu veranstalten, um die humanitäre Lage zu adressieren.
Die Auszeichnung stärkt das moralische Ansehen von Machado und ihrer Bewegung, erleichtert damit internationale Spendensammlungen und erhöht den Druck auf das Maduro‑Regime, Reformen zu erwägen. Experten rechnen mit einem Anstieg der Unterstützerzahlen um bis zu 15 % bis zum nächsten Wahlzyklus.
Die EU und die USA begrüßten die Entscheidung ausdrücklich und kündigten neue Sanktionen gegen leitende Mitglieder der Maduro‑Regierung an. Russland und China hingegen kritisierten den Preis als "Einmischung in innere Angelegenheiten".
Bislang bleibt ihr Aufenthaltsort geheim, um sie vor Verfolgung zu schützen. Die Organisatoren der Nobelverleihung behalten sich jedoch die Möglichkeit vor, ihr eine virtuelle Teilnahme zu ermöglichen.
Ähnlich wie bei Aung San Suu Kyi (1991) oder Liu Xiaobo (2010) wird der Preis hier als Druckmittel gegen autoritäre Regime eingesetzt. Der Unterschied liegt in der aktuellen Flüchtlingskrise, die den internationalen Fokus stärker auf humanitäre Hilfe legt.
Der Nobelpreis könnte die UN‑Menschenrechtsmechanismen aktivieren, wodurch neue Untersuchungen und mögliche Strafverfolgungen von Menschenrechtsverletzungen eingeleitet werden. Für die Bevölkerung bedeutet das zunächst mehr internationale Aufmerksamkeit und potenziell bessere Hilfsangebote.